Letztes Wochenende waren wir am Nürburgring. Eigentlich war geplant bei der Cup und Tourenwagen Trophy teilzunehmen. Das kam dann irgendwie doch anders.
Die Cup und Tourenwagen Trophy (CTT) hat ein Reglement, bei dem alle möglichen Autos der Kategorie 24h-Spezial (SP) teilnehmen dürfen. Das SP Reglement ist jedoch recht wandelbar und hat sich in den letzten Jahren immer wieder geändert um zu den verschiedenen Entwicklungen der Hersteller zu passen. Die perversion dieser Angelegenheit möchte ich hier nicht weiter dikutieren und auch nicht die Frage aufwerfen, wer hier eigentlich wem zu folgen hat.
Die CTT hat sich jedenfalls entschieden lediglich das SP Reglement von 2003 zuzulassen. Dämlicherweise darf man auf Grund dieses Reglements keine Karosserieverbreiterungen fahren. Dies ist lediglich erlaubt, wenn diese mit 4 gleichen Fahrzeugen damals homologiert wurden. Somit fahren viele Originalautos von damals aber eben keine selbst gebauten, wie meins.
Die Herrschaften wollten mich dann tatsächlich nach Hause schicken. Im Programmheft bin ich allerdings dann auf die Dutch Supercar Challange gestoßen und habe jeweils mit dem Organisator, dem Rennleiter und dem Scrutineer klar gemacht, dass ich dort mitfahren darf. Die Serie ist ganz schön heftig besetzt und ich fand mich zwischen Silhouette Fahrzeugen, Cup Porsches und allen möglichen anderen Downforce-Gehäusen wieder.
Die beiden freien Trainings liefen ok und ein paar kleine Sachen und reparaturen waren nötig. Beispielsweise ist ein Kühlerschlauch abgerutscht (Schlauchschelle nicht richtig fest gewesen?).
Das Qualifying am Samstag war unter strömendem Regen und das Auto ist von innen so derbe beschlagen, dass ich kaum noch was gesehen habe. Ich fand mich sogar kurz neben der Strecke und war froh als meine Runde zu Ende war. Ich habe somit keine Zeit fahren können und startete deshalb beim Regen-Rennen am Samstag Nachmittag vom letzten Platz. Wir haben das Auto komplett abgedichtet und Anti-Beschlag-Zeug auf die Scheiben geschmiert.
Ich habe vorher ja keine richtige Runde gedreht mit den Regenreifen. Deshalb habe ich gerade am Anfang etwas vom Feld abreißen lassen. Nach einer Weile jedoch wurde es immer besser und ich bin Zeiten gefahren, die im guten Mittelfeld lagen. Nach und nach habe ich mich ans Feld herangekämpft und habe die ersten Gegner überholt.
Der Pflichtboxenstopp lief wie geplant und ich bin das 1-Stündige Rennen ohne Probleme zu Ende gefahren.
Für das Rennen am Sonntag war es wieder trocken und ich habe einen neuen Satz Slicks verwendet. Der Startplatz für das zweite Rennen wird nach der zweitschnellsten Zeit des Qualifyings vergeben. Somit musste ich erneut von hinten losfahren.
Dann ist mir etwas passiert, dass mir noch nie passiert ist. In der Einführungsrunde beim Reifen warmmachen habe ich mich umgedreht und hatte Leitplankenkontakt. Was für ein Mist! Auto hat ringsherum leichte Blessuren und die Reparatur ist schon im Gange während ich diese Zeilen tippe. Ich konnte das Rennen aufnehmen, habe aber den Anschluss zum Feld verloren und auch vor dem Start nicht wieder gewonnen. Ich habe gerade die letzten beiden im Feld wieder erreicht und konnte sie überholen, dann nach ca. 30min, Boxenstopp. Auto wurde zusammengetaped und die heraushängenden Reste entfernt.
Die erste fliegende Runde nach der Outlap sollte die zweite Rennhälfte einleuten. Noch 27 min. Ausgang der Fordkurve geht dann auf einmal das Steuergerät/Dashboard aus. [hier beliebigen Fluch einsetzen]!!!!
Ausgerollt in Seitentasche, abgeschleppt. erledigt. Am ende war es eine kleine blöde Flachsicherung, die hier das Ende bedeutet hat. Verdammt noch mal. Wahrscheinlich hing sie permanent am Limit oder ist korrodiert oder sonst was. Ein Defekt lag jedenfallst nicht vor.
Ich war zwar nicht erfolgreich, hab ein paar Dellen am Auto aber wenigstens habe ich ein paar Erfahrungen mehr gesammelt.