Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Winterpause – Zeit zum nachdenken Teil 1

Es ist Winterpause. Genau genommen betrifft das nur den Besuch von Rennstrecken und das Fahren, Ärgern, Fluchen und nicht zuletzt Feiern und Freuen. Nach unserem letzten Saisonstart in Oschersleben, bei welchem die Bremse mal wieder ärger gemacht hat, bin ich nun etwas weiter in die Materie eingestiegen.Zuerst möchte ich mal auf das ABS System eingehen und die Funktion erklären. Im zweiten Teil wird es dann um die Hauptbremszylinder gehen. Dabei gehen ich dann auch auf das Problem in Oschersleben ein.
Die Hydraulik des Antiblockiersystems (ABS) wird an einem Beispiel von Teves mit Elektronischer Bremskraftverteilung (EBV) mit 2/2 Wegeventilen aufgezeigt.

Bei einem ABS System unterscheidet man 3 Betriebszustände oder auch Phasen:

  1. Druckaufbauphase
  2. Druckhaltephase
  3. Druckabbauphase

Druckaufbauphase

Wenn eine Bremsung durchgeführt wird, bei der noch kein Regelbereich erreicht wird (=Räder blockieren noch nicht), befindet sich das System immer in der Phase 1. Die Ventilstellung ist dann immer Stromlos und auch im Fehlerfall nehmen die Ventile diese Position ein.
Das Einlassventil wird also spannungslos geschaltet und somit geöffnet. Das Auslassventil wird ebenfalls spannungslos geschaltet aber dadurch geschlossen. Mit Zunahme des Bremsdrucks wird das Rad abgebremst und die Drehzahl des Rades nimmt ab. Die Hydraulikpumpe kann dabei unterstützen.

1480866798107

Druckhaltephase

Bei Blockiertendenz des Rades wird zur Vermeidung einer weiteren Erhöhung des Bremsdrucks das Einlassventil mit Spannung versorgt und dadurch geschlossen. Das Auslassventil bleibt spannungslos und dadurch ebenfalls geschlossen.
Der Bremsdruck zwischen Einlass- und Auslassventil bleibt konstant und die Blockierneigung des Rades sollte abnehmen.

1480866786028

Druckabbauphase

Fällt die Drehzahl des Rades weiter ab, obwohl der Bremsdruck konstant gehalten wurde und besteht weiterhin eine Blockiertendenz, muss der Bremsdruck gesenkt werden. Dazu wird das Auslassventil mit Spannung versorgt und dadurch geöffnet. Der Bremsdruck wird über den Niederdruckspeicher abgebaut. Das Einlassventil wird weiterhin mit Spannung versorgt und bleibt somit geschlossen. Die Hydraulikpumpe läuft an und fördert aus dem Niederdruckspeicher Bremsflüssigkeit in den Hauptbremszylinder. Das Bremspedal bewegt sich etwas nach oben (Pulsartig). Der Pedalwegsensor überwacht den Vorgang und hält die Position des Pedals weitgehend konstant. Das blockiergefährdete Rad wird wieder beschleunigt und gewinnt an Drehzahl.

1480866791309

Für eine optimale Bremsung ist ab einer bestimmten Drehzahl des Rads wieder ein Druckaufbau erforderlich. Der Zyklus beginnt von vorn.

Jetzt wisst ihr, wie es geht… Der nächste Teil folgt später. Hier sind noch ein paar Bilder der abgeglühten hinteren Bremse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert