Teil 2 der Analyse soll sich nun also mit den Hauptbremszylindern beschäftigen. Es empfiehlt sich vorher den kleinen Exkurs zum ABS System (Teil 1) gelesen zu haben um den Fehler vollständig zu verstehen.
Die bisher verwendeten Bremszylinder kommen von der britischen Firma OBP und sind weitestgehend vergleichbar mit welchen von Rolls Royce. Beim betätigen der Bremse wird hier zunächst der Vorratsbehälter mit einem Dichtring verschlossen. Danach bewegt sich der Kolben weiter und erzeugt einen Druck, der auf die Bremszangen wirkt. Zu sehen ist das in den folgenden beiden Bildern bei denen der drucklose Bereich grün und der druckführende Bereich rot dargestellt ist.
OBP Racing Zylinder:
Das Bremsproblem hat sich so dargestellt, dass die Hinterachse blockiert hat nachdem ich in den ABS Regelbereich gekommen war. Als Ursache ließ sich nun ausmachen, dass die Hauptbremszylinder nicht wirklich für ein ABS ausgelegt sind. Man kann sich hierzu vorstellen, dass im bremsenden Zustand (zweites Schaubild) eine Druckaufbauphase stattfindet, also die Hydraulikpumpe weiter Flüssigkeit in den Druckkreis schiebt. Nach dem Loslassen der Bremse kann sich jetzt noch Überdruck im Bremskreis befinden und das Ventil zum Ausgleichsbehälter bleibt verschlossen. Der Druck sorgt dafür, dass es einfach nicht öffnen kann. Die Bremse blockiert.
Dass es bisher funktioniert hat ist dem Zufall geschuldet. Das Ventil wurde bislang zwangsweise abgehoben durch eine kleine Nase, die eigentlich nur Montagezwecken dienen soll.
Diese war offenbar nicht mehr wirksam und das Ventil zum Ausgleichsbehälter blieb verschlossen.
Wir brauchen also für ein ABS System Hauptbremszylinder, die bei vollständig ausgefahrenen Kolben den Weg zum Ausgleichsbehälter freigeben unabhängig von der Drucksituation.
Wie gut, dass die Firma AP Racing die Antwort parat hat und folgendes Design bietet.
AP Racing:
Die AP Racing-Hauptbremszylinder verwenden kleine Bohrungen von 0,7mm um sicherzustellen, dass der Druck von der Bremsanlage entlastet wird, wenn das Bremspedal nicht betätigt wird. Wenn gebremst wird, fährt die Dichtung über diese Öffnung und schneidet sie vom Kreislauf ab.
Es ist möglich, AP Racing-Zylinder mit ABS zu betreiben weil der überschüssige Druck somit immer in den Ausgleichsbehälter abgebaut wird.
Die Bremszylinder sind nun verbaut und warten auf Einsatz.